Wer viele Kilometer auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu Fuß geht, der spürt dieses besondere Gefühl, das sich bei jedem Wanderer einstellt: In Bewegung und gleichzeitig in Ruhe sein. Unterwegs sein meint beides:
Unterwegs zu sein – mit offenen Sinnen durch die Natur gehen und Erstarrung aufzubrechen und damit die Angst vor Veränderung hinter sich zu lassen
Und unterwegs zu sein – im eigenen Rhythmus, im Einklang mit sich selbst und damit frei von Rastlosigkeit und der Angst vor innerer Leere im Augenblick zu leben.
Die äußeren Gegebenheiten rufen dieses untrügliche Gefühl des Kontaktes zur eigenen Mitte Schritt für Schritt herauf:
Täglich Aufbruch, täglich neue innere Welten allein entdecken, Begegnungen und Erlebnisse mit anderen, die neue Horizonte eröffnen. Täglich körperliche, seelische, geistige Bewegung.
Täglich die Langsamkeit des Gehens, täglich die Einfachheit und die Stille der Natur, täglich die ruhige Atmosphäre der zur Meditation einladenden Orte und Landschaften erleben.
(Nach U. Hagenmeyer, Unterwegs Sein, Kreuz-Verlag, 2005)